Poesie der Befreiung
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Henry-Martin Klemt

 




 


ichterin von Rang

Eva Schönewerk war eine Dichterin von Rang. Wenn sie es wusste, nahm sie es nicht wichtig. Sie hat nie versucht, einen eigenen Gedichtband herauszugeben. Einige ihrer Arbeiten erschienen in Zeitschriften und Anthologien. Wenn sie sich einmal aufs Geratewohl an einem Lyrikwettbewerb beteiligte und einen Preis erhielt, war sie eher erstaunt. Als Eva Camilla Obst am 5. November 1946 in Kranichfeld geboren, begann sie als Kind zu schreiben und besuchte später den Zirkel schreibender Arbeiter in Weimar. An der Erweiterten Oberschule Bad Berka legte sie das Abitur ab und studierte anschließend Germanistik und Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Dort lernte sie auch ihren späteren Ehemann Klaus-Dieter Schönewerk kennen. Zwei Jahre arbeitete sie als Lehrerin in Kölleda. Nach ihrer Hochzeit zog sie 1971 nach Berlin und unterrichtete an der Pestalozzi-Oberschule. 1974 brachte sie ihren Sohn Kai zur Welt, der nur wenige Tage lebte. Von 1979 bis 1982 war Eva Schönewerk im Zentralen Methodischen Kabinett des Ministeriums für Volksbildung tätig. Nach dem Direktstudium am Literaturinstitut „Johannes R. Becher“ 1982 bis 1986 arbeitete sie mit schreibenden Kindern und Jugendlichen am Pionierpalast Ernst Thälmann / FEZ Wuhlheide. Sie selbst nannte sich eine Poesiepädagogin. Neugier, Lebendigkeit, Lust an der eigenen schöpferischen Fähigkeit — damit steckte sie nicht nur Heranwachsende an, sondern ermutigte oft auch Erwachsene, sich auf sich selbst zu besinnen. Kunst und Literatur spielten die Hauptrolle dabei. Wenn andere Menschen sagen: Ich denke an dich, dann sagte Eva Schönewerk: Ich denke zu dir hin. Vielleicht beschreibt das ihr Wesen am besten. Sie hat sich immer auf den Weg zu Menschen gemacht, um bei ihnen zu sein, um mit ihnen die Kunst des Annehmenkönnens und des Angenommenseins zu genießen. Sie konnte geduldig sein, aber nur in der Natur und in ihren Gedichten wartete sie darauf, dass die Dinge von selber zu ihr kämen. Das machte sie nicht nur zu einer bemerkenswerten Dichterin, sondern auch zu einem besonderen Menschen.

Mädchen mit Hund auf einer Wiese Foto: Archiv Klemt


Da, wo ich herkomm

Da, wo ich herkomm, tauschen
Auge und Ohr die Stimmen der
Erde aus. Da, wo du, Freund
der Riesen, dich öffnest,
kann ich erst atmen,
schlägt mein Puls in
den Adern des Waldes.
Wie begreift dein Ohr, daß
die Dämmerung rauscht,
Zwischen hoher Sonne und
Tür sagst du: Baum und Vogel.
Ich erkenn die Bäume
an ihren Takten, die sie
zeichnen in die Ebene.
Die Räder unter deinen
Füßen fressen die
Landschaftsplakate stumm.
Antäus verlor die Kraft,
hob er den Fuß von der Erde,
Du wunderst dich auf
dem bequemen Asphalt.
Du wunderst dich,
red ich vom Wind, vom Nebel,
von der Träne des Halms
zwischen Tag und Nacht.
Aber in mir hängt
Erinnern wie ein
verlassenes Nest.


Selbstzeugnisse

Frau an einer Mauer Foto: Archiv Klemt

... Aber man sieht eben nicht nur mit dem Auge. Wenn die Seele, warum auch immer, sich nicht geöffnet hat, dringt nix ins Bewusstsein. Und das geht schnell, wenn alles verstellt ist von Sorgen und Problemen. Ich glaube, daß ich deshalb schon immer schreibe — sehen wollen, die Seele freimachen für das, was vor ihr, um sie herum ist, eine tiefe Art Entspannung, in der sogar Schmerz eine sanftere Form annimmt ...

Frau an einem Feld Foto: Archiv Klemt

... Mein frühestes Erleben von Pflanze und Tier war die Entdeckung, daß alles Lebendige seine eigene Innerlichkeit hat, der man über die Lebens- und Existenzform näherkommen kann. Ich begriff mich als menschliches Wesen tiefer, war aber fern davon, alles zu vermenschlichen. Es hat mich frühzeitig die tiefe Achtung vor dem anderen Sein gelehrt. So wurde mir bewußt, daß ich auch den Menschen nur durch mich, aber wiederum als ganz anderen sehen muß ...

Ein Mann und eine Frau im Gespräch Foto: Henry-Martin Klemt

... Wer denkt an den anderen? Wer sorgt sich nicht nur im Reden? Wer redet weniger, wenn er sieht? Wer kann sich freuen, aber nicht zu laut? Wer kann still sein, aber nicht zu lange? Wer fragt nach Gedanken, nicht nur: Wie geht´s? Wer erzählt mehr von sich als er vom anderen hören will? Wer will mit Neugier sich oder den anderen bewegen? Wichtig ist, dass man nicht vergißt. Andere Rezepte gegen den Tod gibt es noch nicht. Nicht die beste Religion vermag mir Besseres zu geben. Viele ihrer unterscheiden sich da in ihrer Eitelkeit gar nicht. Diese Wahrheit nimmt man von Toten und gibt sie Lebenden ...

Frau an einem Auto Foto: Archiv Klemt


... Klarheit und Geheimnis — der Mensch braucht beides ...

Frau mit einem Vogel auf der Hand Foto: Henry-Martin Klemt

... Die stärksten Schuldgefühle kommen nicht von falschem Tun – sondern von Nichtgetanem, Unterlassenem ...

Eva Schönewerk

Mein erstes Gedicht

Mädchen an einem Haus Foto: Archiv Klemt

Ich werde euch von einem Städtchen erzählen. Es folgt den Windungen eines Urtsromtals. An den Hängen schieben sich Häuser nach oben, teils in die dichten Wälder mutig eindringend, andere sich fast zur Spitze von Dach zu Dach stützend.
Auf den Gipfeln Burgen, drei sichtbare, wieviel zerfallene – jede stolz ihr eigenes Gesicht. Durch das Städtchen fließt ein kleiner Fluß – Vor dort her haben die flachen Wiesen im Tal ihr saftiges Grün, die Bäume ihre breiten Kronen. An den Berghängen sind hunderte Gruben, in denen Jahrtausende sich in kleinen Kalkmuscheln abgelagert haben. Kinder sammeln sie im Spiel nebenbei, stecken sie in den tiefen Schacht ihrer Hosentasche.
Ich kam aus dem Schulhort. Auf dem Weg heimwärts mußte ich an vielen solcher Kalkspalten vorbei. Man kann sich in Höhlen hocken und einen Blick auf das Städtchen von oben werfen. Erst hinter dem dichten Buchenwald war ich zuhause.
Auf der anderen Seite des Tals wurzelte der Nadelwald, in diesem fruchtbaren Beckentrafen sich alle Formen von Wäldern. Im Tal sah man neben alten Häuschen die neuen helleren Gebäude. Lärm einer Schmiede vermischte sich mit den Sirenen der zwei kleinen Fabriken. Seitwärts klirrte das Geschirr der pflügenden Bauern. Seltsames Gemisch alter Bilder mit dem Wachsenden.
Über diese kleine Stadt hat eine Prinzessin, volksverbunden und tierliebend, ihr erstes Gedicht geschrieben, später einziges Heimatlied.
In mir summte ein Lied für diese Stadt. Es musste besser werden.

19. August 1996,
drei Jahre nach dem Tod der Freundin Irene Werfel

Zwei Frauen im verschneiten Wald Foto: Archiv Klemt

Als sie geboren wurde, habe ich nachts vor der Tür gestanden, in den dunklen Himmel gesehen, Sternbilder geguckt und auf den wandernden Lichtpunkt gewartet – und als er kam und seinen Bogen zog – wußte ich von ihr, - für mich war es zu weit – aber von ihr wußte ich, daß sie, wenn sie in meinem Alter ist, sich nichts anderes mehr wünscht, als dort oben zu fliegen – nur sie wird diesen Weg suchen – es war für mich eine traurige Minute, weil ich ihre Trauer kannte, weil ich die Sehnsucht spürte und weil ich in diesem Moment begriff, daß ich eines Tags, eines Nachts wieder so stehen werde, nur mit dem Unterschied, daß ich dann ihr Gesicht, ihren Namen kenne, und daß ich – während ich ihr guten Flug wünsche, an diesen Augenblick meiner Kindheit denken werde; daß ich dann meine Sehnsucht mit dem Ergebnis vergleichen werde – ich nahm mir vor, wenigstens das wichtigste Gefühl in mir zu erhalten – nicht Freiheit, Liebe, Glück – es war ein Gefühl von GERECHT sein – Was das ist, weiß ich nicht – aber ich fühle die Risse, Stiche, Wunden, die mir diese Bemühung eingebracht hat – und bin es doch einigermaßen zufrieden.

woher komm ich
wer bin ich
wohin geh ich
wer das nicht tut, lebt mit ärzten und psychiatern

21. Oktober 1998


Briefe

Ein Mann und eine Frau auf einem Waldweg Foto: Archiv Klemt

Um 1959 an Klaus-Dieter Schönewerk
Wie kurz ist eigentlich so ein Leben. Ein paar Schrittchen eines kleinen Wesens
der großen Menschheitsgeschichte und schon ist der Weg zu Ende. Du reihst dich ein in die Gesellschaft der Unnennbaren, wirst zum Atem, ein kleiner Atemzug des Erdbällchen, bist irgendwo ein kleines Blättchen oder ziehst als Wassertröpfchen über die Kontinente. Überall ist ein Teilchen von Deinem vergänglichen Leib. Ich finde das gar nicht so traurig. Wenn man bloß jetzt seinen Kopf nicht hätte, wär´s noch viel leichter zu ertragen. Aber für die nächsten 50 Jahre sollen wir eben erst einmal in dieser etwas anspruchsvollen Form der Materie herumwandeln.

Am 9. Januar 1990 an die Freundin Bärbel

Frau auf einem Friedhof im Winter Foto: Archiv Klemt

„Auf der Arbeit“ – interne Kämpfchen, und die nächste Betongeneration will noch die Restchen zertrümmern, aus denen noch ein paar lebensfähige Sprosse kommen könnten. Sie begreifen nicht viel, diese Jung-Stalinisten, fühlen sich fast wohl, wo Aufrichtigkeit, Betroffenheit, Nachdenklichkeit so viele Genossen lähmt, sich auch noch gegen ihre kleinen Tyrannen mit den Milchgesichtern und jungen Bärten zu wehren. Das wird uns von unten her aufreiben, befürchte ich.
Dir als meine Bürgin hab ich damals bestimmt einen meiner Beweggründe für den Eintritt genannten, den mir mein Aktivismus einflüsterte: innerhalb der „Reihen“ muß man kämpfen, sicher eine Illusion (auf eigenen Wünschen beruhende Ansicht) wohl. Jedenfalls in „fairem“ Einsatz geht’s nicht, nicht wie ich hoffte.
Und wieder werden die zähen, sich noch festbeißenden Ehrlichen verbrannt, verascht in den eigenen Reihen, das klingt wie letzter Akt der Tragödie.

Am 4. September an Sebastian

Meine Sache ist, daß ich nichts aufgebe, was man mir nicht aus der Hand nimmt. Und unser „Gegenstand“, das Poetische, der uns über Altersunterschiede doch verbindet, verdient immer und überall verteidigt zu werden.

Am 15. März 1991 an die Freundin Bärbel

Frau an einem Gartentor Foto: Archiv Klemt

Manchmal sagt was in mir, hast also Bärbel nicht nur strapaziert, und sie hat nicht nur ihre Zeit investiert: Entwicklungen werden ja nicht erst wahr, wenn sie von allen zu sehen sind. Und darin hast Du mich immer bestärkt. Ich muß mich für dunkle Töne nicht mehr entschuldigen (Du warst eine der Ausnahmen, die das nie wollten). Jetzt rede ich über mich, erinnere mich aber dabei an vieles, was mich immer wieder zu Dir gebracht hat, und ich freu mich drüber. Vor einem halben Jahr hörte ich einen Historiker aus Jena, zu meiner Zeit Assistent. Während des Prager Frühlings hat er sich gegen die Zerschlagung ausgesprochen. Er habe zu viele Freunde dort, um die er sich sorge. Wir, alles Studenten, sollten mit Unterschriftenaktionen ihn verurteilen, uns distanzieren. Ich hab´s damals nicht getan, es gab wieder Auseinandersetzungen, ich war zu Dir in die Amalienstraße gekommen und hatte Bestätigung bekommen, zu tun, was ich muß. Es kam seltsamerweise zu keinem Studienausschluß. Aber es hat sich eingeprägt, daß ich in diesen Zeiten außer Dir keinen auf meiner Seite hatte und daß ich mit der Kraft aus unseren Gesprächen meinen Kleinkampf weitergemacht habe. Zumindest weißt Du noch von meinen Zuständen. Und Du hattest eben Recht.

Am 7. April 1991 an Irmgard

Vor Tagen ist wieder eine Frau von unserem Hochhaus gesprungen. War 51 Jahre, wie wir aus der Zeitung erfuhren. Unser Hochhaus bietet sich einfach an. Ich rede Dir davon nur als Fakt. Ich habe diese Entwicklung gewußt.

Am 25./26. August 1993

Schulgebäude in Berlin-Hohenschönhausen Ansichtskarte: Archiv Klemt

…Als ich 71 nach Berlin kam, hatte die Stille oder das Hörenwollen in meinen Gedichten eine große Rolle gespielt. (…) Es war überhaupt ein Bemühen, sich die Sinne – auch das Fühlen – nicht vollkleistern zu lassen. Das waren für Städter bestimmt langweilige oder gar nicht begreifbare Themen. Für mich waren solche abendlichen Gedichte eine Art Warnung und Ermutigung, Selbsterhaltung, Festhalten von Augenblicken, ehe ich vielleicht selbst die Sensibilität verliere. Und das ist auch kein guter Lehrer, der sich nicht selbst empfänglich halten kann. Jedenfalls kein guter Deutschlehrer. …


Am 19. Oktober 1993

…Ich mag die flache ruhende Landschaft auch, obwohl ich aus dem Gebirgle komme. Dieses Karge, aber Freie, Offene, Übersichtliche bis zum Horizont bringt mir die Menschen, die darin wohnen, näher, als ich das in der Landschaft meiner Kindheit erfahre. Landschaft und Mensch ist so ein Thema, das mich von klein auf beschäftigt. Das hat einmal mit dem Schreiben zu tun und dann mit der Psychologie, weil ich glaube, daß die Landschaft die Psyche sehr mitprägt…


Am 3. August 1995 an Ursel

…Ja, das ist schön am Dichten: Man schreibt nicht einfach, sondern man sucht lange, unter Mühen, manchmal leichter, aus, was ein Gefühl, eine Stimmung tragen kann, vermitteln kann, bis man glaubt: genau dieses Bild übermittelt dieses Gefühl. Das ist das Abenteuerliche am Poetischen, nicht etwa die Form. Und man freut sich, wenn einer das hören will. Hören könnte mancher, hören wollen oder üben ist das Problem, ist die Mühe…


Am 2. Mai 1998 an Ursel

Frau im Freien Foto: Henry-Martin Klemt

Ja, ich habe auch, während die Tränen kullerten, an solche Probleme oder Bilder gedacht, wie die Menschen durch Religionen oder ihre Glaubensgruppen erzogen, beeinflusst werden. Auch das ist nicht neu. Koran, Bibel, Überlieferungen waren für mich als Lehrerin immer mehr als Ideologie, auch literarischer Stoff oder kommunikative Formen. Und mich hat keiner in dieser „atheistischen Diktatur“ daran gehindert. Ich habe vielmehr nur viele gute Bücher in der Schule verloren. Ich musste immer wieder „nachrüsten“. Einfach, weil Kollegen zu faul waren, sich über Reclam oder andere Verlage selbst Material zu besorgen. Schwamm drüber.
Meine eigenen Erfahrungen habe ich weder bei den katholischen Bauernfamilien neben unserer Wohnung oder dem evangelischen „Gottesdienst“ der Mehrzahl meiner Mitschüler erhalten, sondern in der kleinen Sekte „Hirt und Herde“, die mir Bilder aus dem Alten und Neuen Testament mit einem Schwapp nahebrachte, ohne mich festzuhalten, als ich sechs Jahre alt war. Hier fand ich meinen ersten Freund. Als ich sieben war, warb ich ihn für die Pioniere. Bei seiner Mutter. Vater hatte er nicht mehr. Er wurde später unser Gruppenratsvorsitzender. Weil er ein kluger und vermittelnder Typ war. Und war trotzdem noch religiös anders gebunden als die Mehrheit. Während ich ein „Heide“ blieb („Heiden von Kumerow“ von Ehm Welk waren auch meine Literatur). Und ich mitgenommen wurde von Mitschülern zu Omas und anderen, um Verteidigungsreden zu halten für die Jugendweihe, zu der doch alle mitgingen, zu Malern ins Atelier nach eimar, zu Schriftstellern, ins Theater, obwohl Konfirmation, Kommunion ins Haus standen.
Das zur Diktatur des Gewissens in der DDR.


Am 28. Mai 2001 an Jenny

…Ich wüsste jetzt sehr gern, was Du in letzter Zeit so beobachtest und ob Du auch was davon festgehalten hast. Ich meine natürlich mit einem Stift.
Wenn Du nämlich an einem Tag eine Beobachtung festhältst, schenkst Du ihm und auch Dir eine Perle, eine Perle der Erinnerung, die sonst einfach verloren geht und nie wieder auffindbar wird…


Am 8. Januar 2007 an Zwicke

Foto mit Doktorhut im FET Berlin Foto: Archiv Klemt

Das war seit 1986 ein Teil meiner Arbeit: Schreibwerkstatt für Kinder und Jugendliche. Darüber kann ich Dir erzählen, wenn es Dich interessiert. Nur so viel heute: Arbeit an eigenen Texten, Anregungen zum Schreiben, Lesungen, Poesiewerkstätten, Literatur- und Märchenfeste, Treffen mit Schriftstellern, Begegnungen mit anderen Schreibgruppen, Ausstellungen (Foto, Grafiken, Texte) haben die Hälfte meiner Arbeitszeit besetzt, die andere Hälfte waren die berühmten Events, Großveranstaltungen für das FEZ (früher Pionierpalast): Berliner Märchentage, Harry-Potter-Feste, Familien-Wochenenden im FEZ, die Du als Mitarbeiter 4x im Jahr thematisch, konzeptionell, finanziell, inhaltlich, organisatorisch anzubieten hattest, um etwa 10.000 Menschen ins FEZ zu locken. Dann hattest Du Seminare für Erzieherinnen aus Kitas zu halten, selbst Veranstaltungen für Klassen und Gruppen (pro Woche etwa 10x) in den Wochenveranstaltungsplan selbst zu erledigen. Wenn Kollegen mit ihren eigenen „Events“-Aufgaben kamen, hast Du aus Deinem Fachbereich (bei mir Literatur) selbst Veranstaltungen vorbereitet und „gehalten“ oder Gruppen, Darsteller, Musiker unter Vertrag genommen, z.B. für die Kollegin der Hauswirtschaft: Märchenrezepte, für die Astronomen: Sagen am Sternenhimmel, für den Ökogarten: Kräutermärchen, für die Computerleute: Wortspielspaß, für die Theaterkollegen: Pippi Langstrumpf-Spiele – ja, die Literatur kann eben viele bedienen, reich ist das thematische Angebot, bei dem ich dann selbst in die Rolle des Akteurs, des Spiele-Animators (ist mir jetzt zu aufwendig, ewig auch die weibliche Form zu nennen) übernehmen durfte, musste (weil Honorare knapp) oder auch wollte.